21. Mai 2017

Streifzüge durch Istrien und Triest

by lilly

Erinnerungen an den Robinson Crusoe Urlaub auf Sv. Ivan

Vor Jahren hatte meine Co-Bloggerin und Freundin eine kleine Gruppe von Freunden auf einen Robinson Crusoe Urlaub an der kroatischen Adriaküste eingeladen. Ein Urlaub auf einem Leuchtturm in Istrien, eine Insel ganz für uns allein. Ein Erlebnis, an das wir heute noch gerne zurückdenken. Mit acht Freunden im Gepäck wagten wir dieses Experiment: Vier Tage auf einer einsamen Insel am Leuchtturm Sv. Ivan. Das Inselchen befindet sich vor der Stadt Rovinj und ist eigentlich ein großer Felsen. Alleine die Bootsfahrt dorthin war etwas Besonderes und das Erspähen der Insel: mystisch und majestätisch thronte der Leuchtturm draußen auf der Hochsee als handle es sich um einen vergessenen Riesen.

Ich erinnere mich an traumhafte Sonnenuntergänge, die Fackeln und Kerzen am Abend, den Duft von Gegrilltem, Frank Sinatra Musik, die salzige Luft, süffige Cocktails, das Meeresrauschen… Vor dem Schlafengehen nochmal einen Blick auf das tosende Meer werfen und mit dem Rauschen der Wellen und des Windes einschlafen.

Ein Urlaub der besonderen Art, wenn man ein paar Tage auf Luxus verzichten kann und ein wahres Paradies abseits der Hektik des Alltags. Das war damals als Studentin und mit weitaus weniger Luxusbedarf möglich. Da mir Rovinj so schön in Erinnerung geblieben ist, wusste ich, ich werde wiederkommen.

Rovinj – ein malerisches und romantisches Städtchen an der Adria

Zu Ostern war es soweit – diesmal in einem definitiv luxuriöserem Rahmen. Übernachtet haben wir nämlich im Designhotel Lone, zu dem es demnächst eine Hotelreview geben wird. Da es noch kein Badewetter war, haben wir die Zeit genutzt und haben an diesem verlängerten Wochenende Rovinj, Brijuni und Pula erkundet.

Sauberes Meer, schöne Buchten, venezianische Architektur von Gebäuden und Kirchen sind charakteristisch für die Halbinsel Istrien. Hier sind trotz der zahlenmäßig kleinen italienischen Minderheit, das Kroatische und das Italienische gleichberechtigte Sprachen. Vielleicht gefällt mir Istrien auch deshalb so gut, weil es diesen italienischen Einfluss hat.

Das Panorama Rovinjs mit der Kirche der Hl. Euphemia und dem Glockenturm im Zentrum ist eines der einprägsamsten Symbole Istriens. Es ist ein barockes Bauwerk in venezianischem Stil und das größte Denkmal der Stadt. Der Glockenturm erinnert an den Glockenturm am Markusplatz in Venedig. Wenn man durch die vielen malerischen und engen Gassen endlich zur Kirche gelangt, empfehle ich die Caffe Bar XL für ein Erfrischungsgetränk mit einem tollen Blick aufs Meer.

Leider fängt zu Ostern erst die Saison an, so haben viele angesagte Restaurants, Läden und Bars noch nicht offen. Wer einmal in Rovinj ist, sollte unbedingt die Valentino-Champagner-Bar aufsuchen. Gehoben essen kann man im ersten Sterne-Lokal Kroatiens, dem Monte. Das Restaurant Balbi fand ich auch ausgezeichnet. Es liegt an einem kleinen Platz in der Altstadt mit historischen Fassaden als Kulisse. Besonders stimmungsvoll ist die Atmosphäre am Abend. Hier gibt es köstliche Miesmuscheln und eine ausgezeichnete Trüffelpasta. Für den kleineren Geldbeutel bietet sich beispielsweise die Pizzeria Da Sergio an. Es ist zwar absolut nicht schick und hat kein besonderes Flair, aber für eine Pizza zwischendurch auf jeden Fall empfehlenswert. Gute Mehlspeisen und Kaffee gibt es im Hotel Adriatic.

Nationalpark Brijuni

Kroatien hat insgesamt acht Nationalparks und Brijuni ist vermutlich der prestigeträchtigste von allen. Es ist das Hauptjuwel des istrischen Naturerbes. Genaugenommen ist es eine Inselgruppe aus 14 Inseln und Inselchen. Die Autofahrt von Rovinj nach Fazana dauert ca. eine halbe Stunde und von dort aus fährt man mit einer Fähre zu der größten Insel der Inselgruppe, dem Veliki Brijun. Da ich fast in allen Nationalparks in Kroatien war, kann ich tatsächlich sagen, dass der NP Brijuni für mich zu den schönsten gehört.

Vor allem durch den Präsidenten des ehemaligen Jugoslawiens Tito erlangte der Nationalpark Ansehen in der ganzen Welt. Eine Zeit lang waren die Brijuni für Urlauber nicht zugänglich, da Tito seinen Sommersitz dort hatte und nur hohe Staatsgäste und berühmte Persönlichkeiten aus aller Welt empfing.

So wandelten wir auf den Spuren von Liz Tylor, Richard Burton, Sophia Loren oder Placido Domingo. Die hohen Besucher brachten Tito regelmäßig kostbare Geschenke mit, mitunter auch exotische Tiere. Deshalb gibt es auch auf der Insel einen Safaripark. Titos dunkelgrüner Cadillac Eldorado kann übrigens auch für Ausflugsfahrten gemietet werden. Allgemein kann man die Insel entweder mit einem Bummelzug, zu Fuß oder mit Golfcarts erkunden.

Pula

Auf der Rückfahrt nach Rovinj haben wir einen Abstecher nach Pula gemacht und uns das Amphitheater, das das sechstgrößte seiner Art ist, angeschaut.

Schloss Miramare in Triest

Auf der Heimfahrt nach Österreich haben wir uns noch auf der Autobahn entschieden, nach Triest zum Schloss Miramare zu fahren. Das Navigationssystem meinte, es wären nur 30 Kilometer dorthin. Ich kannte Triest auch schon aus meiner Studienzeit, da meine Freundin dort studiert hat und wir sie ein paar Tage besucht hatten. Ich dachte, das Schloss müssen wir Emily zeigen. Es war jedoch sehr anstrengend, da man quer durch die Stadt fahren musste, bis man beim Schloss war und Parkplätze am Wochenende direkt beim Schloss Mangelware sind. Somit unbedingt mehr Zeit einplanen für so einen Ausflug. Ich konnte jedoch wieder italienische Luft schnuppern, mein eingerostetes Italienisch auffrischen und einen Panino genießen.

Also, liebe LeserInnen, wenn ihr überlegt, wo euer Kurzurlaub hingehen soll: Istrien bzw. Rovinj ist eine gute Wahl. Gutes Essen, sauberes Meer und viele Ausflugsziele sind euch garantiert.

 

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