10. September 2013

Filmkritik: Sex and the City 2

by lilly

Big – Bigger – Sex and the City 2…

Ich habe nur zwei Worte für den zweiten Teil: Einfach fabelhaft! Oder wie es Carrie vielleicht ausdrücken würde: Manolotastisch!

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum der Film von Kritikern so zerrissen wurde – und da spricht nicht mein SATC-Herz aus mir oder die Tatsache, dass ich zum weiblichen Publikum gehöre… Vielmehr bin ich überzeugt davon, dass speziell dieser Teil auch Männern gefallen würde. Es handelt sich tatsächlich um einen Frauenfilm, der Glitzer, Glamour, gewagte Mode und weibliche Dramen vereint – das will ich gar nicht abstreiten – dennoch ist er nicht kitschig, oder etwa schnulzig, sondern unterhaltsam und überaus witzig.

„Worüber die Frauen sich vor Verzückung kugeln können, ist filmisch gesehen einfach nur Müll. Eine Story, die quasi nicht vorhanden ist, reiht Geschehnisse aneinander, die alle nur einem Zweck dienen: Kitsch, Glamour und Mode zu präsentieren und sich darüber zu freuen.“ (Kritikauszug von moviemaze.de)

In dieser Kritik ist deutlich ersichtlich, dass sie von einem Mann geschrieben wurde, da er viele Kriterien außer Acht lässt. Punkt eins: wie bereits erwähnt, handelt es sich primär um einen (Mode)film für Frauen, somit sollte man nicht mit falschen Erwartungen an den Film herangehen. Punkt zwei: es steckt sehr wohl eine Story hinter dem ganzen Glamour und „Kitsch“. Die vier Freundinnen sind erwachsen geworden und haben Verantwortung als Mütter, Ehe- und Geschäftsfrauen. Und in dieser für sie neuen Welt suchen sie ihren Weg und versuchen, alles richtig zu machen – und dabei helfen ihnen die Grundpfeiler ihres Lebens: ihre Freundinnen. Trotz der 300 Kleiderwechsel und der ganzen Edel-Designer-Schuhe darf man die zentrale Botschaft nicht übersehen: die Verbundenheit zwischen Freundinnen. So verschieden die vier Mädels auch sein mögen, sie vertrauen einander blind und können sich aufeinander verlassen. Samantha drückt es im Film passend aus: „Wir haben es uns damals geschworen: Männer, Babys, egal – wir sind Freundinnen fürs Leben.“

Zudem glaube ich, dass die Frauensolidarität und diese tiefe Vertrautheit, die die vier Damen leben, Männern regelrecht Angst machen. Carrie, Samantha, Charlotte und Miranda brechen Tabus, indem sie ganz offen über Sexualität reden und zwar in Verbindung mit Liebe.

Es sind vier moderne Frauen, die mit beiden Füßen im Leben stehen, sich nicht über ihre Männer definieren und sich das holen, was sie wollen und verdienen.

Doch auch in dieser schönen Märchenwelt von Jimmy Choos und Manolo Blahniks gibt es Probleme.

Carrie und Big werden nach zwei Jahren Ehe zu „Mr. und Mrs. Ehepaar“ und versuchen wieder Funken sprühen zu lassen. Und dass sich der Alltag allmählich in ihr Liebesleben einschleicht, bemerkt Carrie an ihrem zweiten Hochzeitstag. Sie schenkt ihm eine Vintage-Rolexuhr mit einer Gravur: „Me and You Just Us Two“ („du und ich. nur wir zwei.“). Er hingegen schenkt ihr einen Flatscreen fürs Schlafzimmer.

Miranda hat einen sehr bevormundenden Chef, der sie zu einer Marionette ohne Stimme machen will. Dies hat zur Folge, dass sie dauergestresst ist und keine Zeit für die Familie hat.

Charlotte ist heillos mit den zwei Mädchen und dem Leben als Hausfrau überfordert. Und obwohl sie eine Nanny hat, wächst ihr das Muttersein über den Kopf. Zudem kommt auch noch, dass ihre Nanny, mit der sie außerordentlich zufrieden ist und ohne die sie nicht ein und aus wüsste, eine blutjunge, vollbusige Blondine (Alice Eve) ist. Nachdem Carrie den Jude-Law-Effekt erwähnt hat, macht sich Charlotte Sorgen, Harry könnte ihr fremdgehen. Dennoch gesteht sie Miranda später, dass ihr einziger Gedanke diesbezüglich ist: Oh mein Gott, ich will die Nanny nicht verlieren…

Samantha ist auch in diesem Film sexorientiert mit dem einzigen Manko, dass sie in die Jahre gekommen ist und deshalb Hormone schluckt, damit sie ihre Libido nicht verliert. Beim Frühstück wird sie auf die Vielzahl von Hormontabletten von Charlotte angesprochen und reagiert so:

Charlotte: Wie kannst du das alles schlucken?
Samantha: Kennen wir uns?

Alles beginnt mit einer Zeitreise in die Vergangenheit und das Publikum erfährt, wie und wo sich die New Yorker-Ladies kennengelernt haben. Um dem Alltag zu entkommen, fliehen sie nach Abu Dhabi, wo Samantha von einem reichen Scheich eingeladen wurde, um über die Vermarktung seines neuen Hotels zu sprechen. Dort angekommen, befinden sie sich in einer orientalischen Traumwelt. Die Autos, die sie vom Flughafen abholen sind weiße Maybachs – exakt vier Stück. Und zu allem Überfluss haben sie eine komplette Etage für sich und eigene Butler. In dieser exotischen und schönen Welt begegnet Carrie ausgerechnet ihrem Ex-Verlobten Aidan Shaw, der geschäftlich in Abu Dhabi weilt. Und ob es wegen dieser unwirklichen Welt war, oder ob sie aus ihrer monotonen Welt Zuhause entfliehen und mit dem Feuer spielen wollte, sei dahingestellt, sie trifft sich tatsächlich alleine mit Aidan und es kommt zu einer Handlung, die sie später bereut.

Fazit: Der Film ist eine Augenweide. Man spielt mit Farben, Fashion, Witz, Charme, gutaussehenden Männern und toller Filmkulisse. Zudem konnte die Musik nicht besser ausgewählt werden, wie z.B. Liza Minelli „Single Ladies (Put A Ring On It)“, Ricki Lee Coulter „Can’t Touch It“ und der Titelsong. Etwas störend habe ich die Rolle von Big empfunden. Seine neue, liebe Art wirkt so aufgesetzt, zumal er Carrie in den Serien immer wieder das Leben schwer gemacht und sie vor dem Altar stehen gelassen hat. Kann sich denn ein Mensch wirklich von Grund auf ändern? Der Regisseur hat Jerry Jerrod alias Smith (Jason Lewis) eine kurze Rolle gegeben, um auch seine Fans zufrieden zu stellen. Wirklich notwendig war sein Auftritt nicht. Zumindest hat man ihn wieder einmal oben ohne gesehen. Typisch amerikanisch ist auch die Sichtweise des Orients und der muslimischen Kultur. Manch einer würde sagen, dass es teilweise sehr grenzwertig war, wie man sich über die strengen Moralvorstellungen eines muslimischen Landes lustig macht. Dennoch sollte man über diesen kleinen Fehler hinwegschauen und den Film unbedingt anschauen.

Hier nochmal 4 Gründe, warum frau diesen Film gesehen haben MUSS:

SEX: Auf heiße Sexszenen muss man auch in diesem Film nicht verzichten. Dafür sorgt – welch Wunder – Samantha. Zuerst mit dem heißen Italo-Lover und dann dem dänischen Geschäftsmann.

ABWECHSLUNG: In jeder Beziehung prallen Wünsche und Realität aufeinander und man gelangt an einen Punkt, wo man an einer Beziehung arbeiten muss, um sich nicht in einer Welt der Routine und des Alltags zu verlieren. So macht man auch Fehler und muss auch Fehler verzeihen können.

THE BIG LOVE: Carrie und Big wollen die Funken in der Beziehung sprühen lassen, denn auch in dieser großen Liebe kehrt der Alltag ein. So haben sie mit Fragen zu kämpfen, was eine gute Beziehung ausmacht. Es geht um die Interpretation der Ehe/Beziehung und welche Traditionen/Regeln man befolgt. Aber vergessen wir nicht die zweite Liebe: Freundinnenliebe. Männer, die kommen und gehen, aber eine Freundschaft währt ewig.

CHOOS, JIMMY CHOOS: Stylische und gewagte Outfits wie in keiner Staffel zuvor! Ein Augenschmaus für jedes Fashionvictim. DANKE, Patricia Field (Stylistin von SATC)!

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